Erfolgsmärkte „Ohne Gentechnik“ und „Bio“ dürfen nicht gefährdet werden

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In einem offenen Brief an die EU-Kommission und das EU-Parlament betont der europäische Lebensmittelhandel die Notwendigkeit klarer Regeln für den neuen Rechtsrahmen der Neuen Gentechnik (NGT). Diese Regeln sollen sicherstellen, dass Verbraucher die Wahlfreiheit haben, sich für Bio- und „Ohne Gentechnik“-Lebensmittel zu entscheiden. Zudem sollen Preissteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vermieden werden.

Führende Lebensmittelhändler unterstützen Rückverfolgbarkeit von NGT

Der europäische Lebensmittelhandel hat in einem offenen Brief an die EU-Kommission und das Europaparlament darauf hingewiesen, wie entscheidend klare Regeln für die Sicherung der Wahlfreiheit der Verbraucher, der Bio-Landwirtschaft und der Preisstabilität bei Lebensmitteln sind. Es wird betont, dass praxistaugliche Regelungen für die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln ohne Gentechnik unerlässlich sind, um deren Produktion und Vertrieb auch zukünftig zu gewährleisten. Eine geplante Deregulierung könnte zu Preissteigerungen in den Qualitätssegmenten „Ohne Gentechnik“ und „Bio“ führen, davor wird gewarnt.

Damit Lebensmittel ohne Gentechnik auch in Zukunft produziert, gekennzeichnet und glaubwürdig vertrieben werden können, ist es von entscheidender Bedeutung, praxistaugliche Regelungen für die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit einzuführen. Der Lebensmittelhandel warnt jedoch vor einer geplanten Deregulierung seitens der EU-Kommission, da dies zu Preissteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette führen könnte, insbesondere in den Qualitätssegmenten „Ohne Gentechnik“ und „Bio“.

Appell von Unternehmen für lückenlose Rückverfolgbarkeit von NGT

Ein breites Spektrum führender Lebensmittelhändler, darunter Denn’s BioMarkt, HOFER KG, REWE Group, SPAR Österreich, Sutterlüty Ländlemarkt, Tegut, UniGruppe und der Österreichische Handelsverband, unterstützt den Appell für die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von NGT in der gesamten Warenkette. Zusätzlich fordern sie verbindliche, europaweit einheitliche Koexistenz-Maßnahmen wie Abstandsregelungen und Mitteilungspflichten gegenüber Nachbarn in der Landwirtschaft.

Gefahr für bewährten Rechtsrahmen der „Ohne Gentechnik“ und Bio-Produktion

Die „Ohne Gentechnik“- und Bio-Produktion haben sich europaweit als äußerst erfolgreiche Geschäftsmodelle erwiesen und sollten nicht leichtfertig durch eine Deregulierung des bestehenden Rechtsrahmens gefährdet werden. Allein in Deutschland beträgt der jährliche Umsatz von Lebensmitteln ohne Gentechnik rund 30 Milliarden Euro, wobei 16 Milliarden Euro auf „Ohne Gentechnik“ und 14 Milliarden Euro auf Bio entfallen. Auch in Österreich sind die Umsätze mit 4,5 Milliarden Euro (2,5 Milliarden Euro „Ohne Gentechnik“ und 2 Milliarden Euro Bio) beachtlich.

Gentechnik-freie Lebensmittel könnten deutlich teurer werden, warnt Lebensmittelhandel

Der Lebensmittelhandel warnt davor, dass die geplante Aufhebung von wissenschaftlicher Risikobewertung, Vorsorgeprinzip, Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung für Neue Gentechnik (NGT) erhebliche Kostensteigerungen in der gesamten Wertschöpfungskette nach sich ziehen könnte. Diese Kosten würden ausschließlich der Gentechnik-freien und biologischen Lebensmittelkette auferlegt und nicht von den Verursachern getragen. Die daraus resultierenden Preissteigerungen bei Qualitätsprodukten wie Bio und „Ohne Gentechnik“ müssten letztendlich von den Verbrauchern getragen werden, was gerade in Zeiten hoher Inflation nicht akzeptabel sei.

Monetäre Konsequenzen: Impact Assessment für NGT-Patente erforderlich

Im aktuellen Gesetzesvorschlag zur Neuregulierung der Gentechnik bleiben die Konsequenzen der angestrebten Patente auf NGT-Pflanzen unklar. Patente auf Pflanzen sind problematisch und könnten erhebliche Auswirkungen auf den Saatgutmarkt und die gesamte Wertschöpfungskette haben. Eine eingehende Impact Assessment vor einer Entscheidung über die Gesetzesvorlage ist ratsam, um die finanziellen Folgen einer Neuregulierung, insbesondere im Hinblick auf Patente auf NGT-Saatgut und -Pflanzen, zu klären.

Appell an EU-Parlament: Ablehnung des Gesetzesvorschlags für Verbraucher und Produktion

Florian Faber, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands ARGE Gentechnik-frei, schlägt Alarm: Die EU-Kommission plant, die bewährten Regeln für Risikobewertung, Zulassungsverfahren und Kennzeichnung von NGT-Pflanzen zu lockern. Dies würde zu einem erheblichen Verlust an Transparenz und Wahlfreiheit im Lebensmittelsektor führen. Faber warnt eindringlich, dass diese Gesetzesvorlage einen klaren Angriff auf die boomenden Segmente „Ohne Gentechnik“ und Bio darstellt. Er fordert das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten auf, diesen Vorschlag abzulehnen und die Interessen der Verbraucher sowie die nachhaltige Lebensmittelproduktion zu wahren.

Lebensmittelhandel warnt: Verbraucher-Wahlfreiheit durch klare Regeln schützen

  • Der Schutz der Wahlfreiheit der Verbraucher beinhaltet auch den Schutz vor irreführenden Informationen oder falschen Angaben bezüglich des Gentechnikstatus von Lebensmitteln
  • Gewährleistung der Bio-Landwirtschaft durch entsprechende Vorgaben
  • Schutz der Beliebtheit von „Ohne Gentechnik“-Lebensmitteln
  • Praktische Maßnahmen für die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln
  • Durch klare Vorgaben werden Preiserhöhungen in der gesamten Wertschöpfungskette vermieden
  • Eine eingehende Erforschung der Effekte von Pflanzenpatenten
  • Die Wahrung von nachhaltigen Unternehmenswerten und Transparenz im Lebensmittelsektor ist entscheidend, um ethische Standards zu gewährleisten und das Ansehen der Branche zu stärken

Die Festlegung klarer Regeln für Neue Gentechnik ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Verbraucher die Möglichkeit haben, bewusste Entscheidungen über den Kauf von Lebensmitteln zu treffen. Diese Regeln schützen die Bio-Landwirtschaft und den Erfolg der „Ohne Gentechnik“- und Bio-Produktion, die immer stärker nachgefragt werden. Darüber hinaus können sie Preissteigerungen in den Qualitätssegmenten „Ohne Gentechnik“ und „Bio“ verhindern und die Auswirkungen von Patenten auf Pflanzen klären. Eine Entscheidung zugunsten klarer Regeln wäre ein Gewinn für Verbraucher, Lebensmittelindustrie und Umwelt.

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