TEMU: 95 Prozent der gekauften Spielzeuge stellen Sicherheitsrisiko dar

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TEMU, eine beliebte Online-Shopping-App, die in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen hat, steht aufgrund von Sicherheitsbedenken in der Kritik. Die Spielzeugindustrie warnt vor erheblichen Sicherheitsrisiken für Kinder, da keines der auf TEMU gekauften Spielzeuge den geltenden Vorschriften der EU entspricht. Eine Untersuchung der Toy Industries of Europe (TIE) hat ergeben, dass von den 19 auf TEMU erworbenen Spielzeugen 18 ein Sicherheitsrisiko darstellen und Verletzungen wie Schnittwunden, Ersticken, Strangulieren, Stichwunden und chemische Risiken verursachen können.

EU warnt: TEMU-Spielzeuge gefährden Kinder durch Sicherheitsmängel

Die Untersuchungsergebnisse von Toy Industries of Europe (TIE) zeigen, dass alle auf TEMU gekauften Spielzeuge nicht den EU-Vorschriften entsprechen. Das bedeutet, dass diese Spielzeuge nicht in der EU zum Verkauf angeboten werden dürften. Besonders alarmierend ist, dass 95 Prozent der auf TEMU erworbenen Spielzeuge ein Sicherheitsrisiko für Kinder darstellen. Sie erfüllen nicht die geltenden Spielzeugnormen der EN 71-Reihe und können daher Verletzungen wie Schnittwunden, Ersticken, Strangulieren, Stichwunden und chemische Risiken verursachen.

Gesetzeslücke ermöglicht Verkauf unsicherer Spielzeuge

Das Problem liegt bei Drittanbietern, die ihren Sitz außerhalb der EU haben und daher nicht für die Sicherheit von Spielzeugen verantwortlich gemacht werden können. Der aktuelle EU-Rechtsrahmen deckt diese Situation nicht ab. Obwohl jüngste Gesetzesänderungen wie das Gesetz über Digitale Dienste eine bessere Durchsetzung gegenüber EU-Verkäufern ermöglichen, bleiben Verkäufer außerhalb der EU weiterhin unkontrolliert. Die in Überarbeitung befindliche Richtlinie über die Sicherheit von Spielzeugen könnte diese Gesetzeslücke schließen und Verantwortungslosigkeit auf Online-Plattformen verhindern.

DVSI warnt vor unseriösen Drittanbietern auf Online-Plattformen

Catherine Van Reeth, Generaldirektorin von Toy Industries of Europe, fordert eine stärkere Regulierung des Spielzeugverkaufs in der EU. Obwohl die EU bereits strenge Sicherheitsregeln für Spielzeug hat, können auf Online-Plattformen immer noch unsichere Spielzeuge von Nicht-EU-Verkäufern angeboten werden. Der Verband der Spielzeugindustrie warnt auch vor den Diskrepanzen zwischen den Anforderungen an in der EU ansässige Hersteller und den unseriösen Drittanbietern auf Online-Plattformen. Es ist an der Zeit, dass die Politik proaktiv handelt und klare Pflichten für E-Commerce-Plattformen festlegt, um unseriöse Händler auszuschließen.

Unkontrollierte Spielzeuge gefährden Kinder – EU-Rechtsvorschriften nötig

Als Reaktion auf die Untersuchungsergebnisse wurden von TEMU Maßnahmen ergriffen, um unsichere Spielzeuge von der Plattform zu entfernen. Dennoch reichen diese Korrekturmaßnahmen nicht aus, um die Gefahr zu beseitigen, dass unkontrollierte Spielzeuge in die EU gelangen und Kinder gefährden. Um die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten und seriösen Spielzeugherstellern einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, ist eine gezieltere Regulierung in der EU erforderlich. Die bevorstehende Überarbeitung der Richtlinie über die Sicherheit von Spielzeug bietet eine Möglichkeit, diese Probleme anzugehen.

Gesetzesänderungen gefordert: Spielzeug-Sicherheit in der EU verbessern

Um die Sicherheit von Spielzeug in der EU zu gewährleisten, fordern TIE und DVSI konkrete Gesetzesänderungen. Diese Änderungen sollen sicherstellen, dass Verkäufer außerhalb der EU keine unsicheren Spielzeuge mehr in die EU bringen können. Zugleich sollen Marktüberwachungsbehörden über ausreichende Ressourcen verfügen, um die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen. Außerdem sollten nationale Aufsichtsbehörden die Befugnis erhalten, Websites zu sperren, die regelmäßig den Verkauf gefährlicher Spielzeuge ermöglichen. Darüber hinaus sollten Online-Plattformen verpflichtet werden, die Angaben der Händler zu überprüfen, um die Rückverfolgbarkeit der Spielzeuge sicherzustellen.

  1. Die überarbeitete Richtlinie über die Sicherheit von Spielzeug soll sicherstellen, dass auch Verkäufer außerhalb der EU den gleichen Sicherheitsstandards wie EU-Verkäufer entsprechen
  2. Die effektive Durchsetzung der Vorschriften erfordert, dass Marktüberwachungsbehörden über ausreichende Ressourcen verfügen, um auch kleine Sendungen zu kontrollieren
  3. Eine notwendige Maßnahme zum Schutz von Kindern wäre, dass nationale Aufsichtsbehörden Websites sperren können, die gefährliche Spielzeuge zum Verkauf anbieten
  4. Um sicherzustellen, dass Produkte rückverfolgbar sind, müssen Online-Plattformen die Angaben der Händler überprüfen

Die Sicherheit von Spielzeug in der EU ist ein ernstes Anliegen, da unsicheres Spielzeug Kinder gefährden kann. Die Politik muss handeln und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass nur Spielzeug auf den Markt gelangt, das den EU-Vorschriften entspricht. Dies kann durch eine effektive Marktüberwachung, angemessene Ressourcen für die Durchsetzung der Vorschriften und die Schließung von Gesetzeslücken für Nicht-EU-Verkäufer erreicht werden. Nur so können Kinder geschützt und die Spielzeugindustrie unterstützt werden.

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