Katze mit Down Syndrom: die Wahrheit hinter den Fotos im Internet

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In den sozialen Medien sind zahlreiche Bilder von niedlichen Katzen mit rundem Schädel und veränderten Gesichtszügen zu finden. Behauptet wird, dass die Katzen an einem Down Syndrom leiden. Die Bilder der Tiere werden gelikt und geteilt. Die Katzen sind weltweit bekannt und richtige Berühmtheiten. Aber was steckt hinter der Behauptung Katze mit Down Syndrom? Ist diese Genanomalie bei einer Katze überhaupt möglich?

Down Syndrom: Ursachen durch eine Abweichung in den Chromosomen

Trisomie 21 ist eine numerische Anomalie der Chromosomen, die auch als Chromosomenabberation bezeichnet wird. Das Chromosom 21 ist nicht doppelt, sondern dreifach in der Zelle vorhanden. Die Trisomie entsteht bei einer fehlerhaften Teilung der befruchteten Eizelle. Körperliche und geistige Behinderungen mit einem unterschiedlichen Grad sind die Folge.

Die Menschen wachsen langsamer und sind kleiner. Sie neigen zu Übergewicht. Der Schädel ist rund und hinten abgeflacht. Die Augen stehen schräg nach oben. Krankheiten wie angeborene Herzfehler, Probleme mit Muskeln und Gelenken, Autoimmunerkrankungen und Zahnerkrankungen wie Parodontitis treten häufig auf. Die geistige Beeinträchtigung der Menschen äußert sich in einem langsameren Lernen und einer Einschränkung der Aufmerksamkeit. Die verschiedenen Krankheiten verringern die Lebenserwartung von Menschen, die von der Trisomie 21 betroffen sind.

Der Chromosomensatz der Katze

Bis auf die Geschlechtschromosomen, das X-Chromosom und das Y-Chromosom, sind alle Chromosomen der Katze diploid (doppelt) angelegt. Katzen besitzen 19 unterschiedliche Chromosomen, Kater 20. Auf den Chromosomen sind die Gene angeordnet, die das äußere Erscheinungsbild der Katze bestimmen und die Funktionen des Körpers und der Zellen steuern. Hauskatzen besitzen insgesamt ungefähr 50 000 Gene. Von diesen Genen sin22 285 Gene für die Bildung von Proteinen (Eiweiß) verantwortlich.

Änderungen an den Genen innerhalb des Chromosomensatzes haben nie Einfluss auf die Gesamtanzahl der Chromosomen. Diese liegt stabil bei 19. 15 dieser Chromosomen sind bei allen Katzen gleich ausgebildet.

Trisomie 21 ist eine numerische Anomalie der Chromosomen, die auch als Chromosomenabberation bezeichnet wird.  ( Foto: Adobe Stock - chie )

Trisomie 21 ist eine numerische Anomalie der Chromosomen, die auch als Chromosomenabberation bezeichnet wird. ( Foto: Adobe Stock – chie )

Katze mit Down Syndrom: ist das genetisch möglich?

Anders als Menschen setzt sich der Chromosomensatz der Katze nur aus 19 Chromosomen zusammen. Eine Verdreifachung des Chromosoms 21 ist daher absolut unmöglich. Daher kann es auch keine Katze mit Down Syndrom geben. Da Katzen von ihren Haltern häufig vermenschlicht werden, entsteht schnell das Gerücht: Es handelt sich um eine Katze mit Down Syndrom.

Wie ist das Gerücht über eine Katze mit Down Syndrom entstanden?

Bilder von Katzen mit besonderen äußeren Merkmalen gehen im Internet schnell viral. Augen, die schräg stehen und weiter auseinanderliegen als bei einer durchschnittlichen Katze und ein runder Schädel führen schnell zu der Behauptung: Es handelt sich um eine Katze mit Down Syndrom.

Folgende Erkrankungen können optisch an eine Katze mit Down Syndrom erinnern

Durch starke Inzucht entstehen Fehlbildungen des Schädels, des Gesichts und des Kiefers. Das Gebiss der Katze ist deformiert. Genetische Ursachen, die Kleinwuchs, einen Wasserkopf, Blindheit und Taubheit verursachen, erinnern schnell an eine Katze mit Down Syndrom.

Ursachen für die Geburt einer Katze mit Down Syndrom: optische Verwechslungen

Genetische Fehlbildungen während der Entwicklung können verschiedene Ursachen haben. Inzucht bei den Elterntieren, oder eine ungünstige genetische Konstellation bei der Verpaarung von Katze und Kater stehen an der vordersten Stelle.

Auch Umweltgifte und Medikamente führen dazu, dass Katzenwelpen tot geboren werden, oder mit deutlich sichtbaren Fehlbildungen zur Welt kommen.

Auch Infektionen der Mutterkatze mit Viren können die Entwicklung der Föten negativ beeinflussen und verschiedene Missbildungen verursachen.

Katzen, die ähnlich aussehen wie Menschen, sind also mit zufälligen Genmutationen geboren worden. Ein echtes Down Syndrom ist bei Katzen infolge der anderen Genstruktur nicht möglich.

Fehler im genetischen Code können die Ursachen für sexuelle Entwicklungsstörungen sein. ( Foto: Adobe Stock - chie )

Fehler im genetischen Code können die Ursachen für sexuelle Entwicklungsstörungen sein. ( Foto: Adobe Stock – chie )

Eine Trisomie ist bei den Geschlechtschromosomen der Katze möglich

Fehler im genetischen Code können die Ursachen für sexuelle Entwicklungsstörungen sein. Betroffen sind das X und das Y Chromosom. Diese Chromosomen sind verantwortlich für die Ausbildung der männlichen und der weiblichen Geschlechtsorgane. Die sexuelle Differenzierung findet in diesem Fall nicht ordnungsgemäß statt.

Meistens sind die Gendefekte auch äußerlich sichtbar. Weibliche Tiere besitzen eine große Vulva, bei männlichen Tieren steigen nach der Geburt die Hoden nicht von Bauchraum in den Hodensack ab.

Sind die Chromosomen verdoppelt (XXY), sin die Tiere nicht zur Fortpflanzung fähig. Katzen, die äußerlich weiblich erscheinen, besitzen keine Eierstöcke und keine Gebärmutter. In ihrem Bauchraum finden sich verkümmerte Hoden. Bei einem Kater bleiben die Hoden im Bauchraum stecken und sind häufig nicht vollständig ausgebildet. Tiere mit einer Trisomie der Geschlechtsorgane werden auch als Schimären bezeichnet.

Eine Anomalie der X und Y Chromosomen zeigt sich auch oft in der Fellfärbung. Das X Chromosom ist mit der Farbe Schildpatt verbunden, das Y Chromosom mit der Farbe Rot.

Bei Katern, die ein schildpattfarbenes Fell aufweisen, oder Katzen mit einem roten Fell, muss davon ausgegangen werden, dass die Tiere in den meisten Fällen an einer Trisomie der Geschlechtschromosomen leiden.

Fazit

Katzen besitzen weniger Chromosomen als Menschen. Ihr Genmaterial besteht aus 19 Chromosomen. Das Down Syndrom des Menschen ist eine Trisomie des 21. Chromosom, das bei Katzen nicht mehr vorhanden ist. Es ist daher unmöglich, dass Katzen unter einer Trisomie 21 leiden.

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